Anzahl der Grands Prix
Die Formel-1-Weltmeisterschaft besteht aus mindestens acht und maximal
17 Grands Prix.
Renndistanz
Für einen Grand Prix wird auf jeder Strecke die geringstmögliche
Rundenzahl bemessen, die eine Distanz von 305 Kilometern überschreitet.
Die maximale Renndauer beträgt zwei Stunden.
Bewerbung
Neue Bewerber müssen eine Garantiesumme von 48 Millionen Dollar
hinterlegen. Die Summe wird inklusive Zinsen in zwölf gleichen
Monatsraten ab der ersten Teilnahme zurückgezahlt. Tritt der Bewerber
nicht an, verfällt die Summe. Tritt er ein Jahr später an als angekündigt,
werden zwölf Millionen Dollar eingezogen und lediglich die Restsumme
zurückgezahlt.
Fahrertausch
Während der Saison darf jedes Team den ersten Fahrer einmal und den
zweiten dreimal pro Saison tauschen. Fälle "höherer
Gewalt" zählen nicht dazu.
Teststrecken
Als Teststrecken sind alle Grand-Prix-Kurse in England, Italien,
Spanien und Frankreich zugelassen, außerdem weitere von der FIA
abgenommene Strecken, auf denen keine Grands Prix gefahren werden
(z.B. Fiorano, Jerez, Mugello, Valencia).
Testverbot
Im August 2001 (neu) sowie zwischen dem letzten Saisonrennen und dem
31. Dezember (2000: 1. Dezember) und sieben Tage vor einem Grand Prix
dürfen keine Testfahrten stattfinden. Erlaubt ist dann lediglich ein
Funktionstest über maximal 50 Kilometer.
Fahrzeuggewicht
Ein Formel-1-Wagen muss inklusive Fahrer, Öl und Bremsflüssigkeit
mindestens 600 Kilogramm wiegen.
Ersatzauto
Die Teams dürfen das Ersatzauto erst ab dem Qualifikationstraining
einsetzen.
Reifen
Anzahl:
Jeder Fahrer darf pro Grand Prix maximal 32 Trocken- und 28
Regenreifen verwenden. Bei den Trockenreifen sind zwei Satz sogenannte
Experimentalreifen eingeschlossen. Sie sollen dem Fahrer ermöglichen,
beide Gummimischungen zu testen, er muss sich vor dem
Qualifikationstraining für eine entscheiden. Ihm verbleiben dann
sieben Satz (28 Reifen) einer Gummimischung für das Wochenende.
Hersteller:
Sind zwei Lieferanten in der Formel 1 aktiv, muss jeder von ihnen in
der Lage sein, bei Bedarf 60 Prozent des Feldes auszurüsten. Bei drei
Herstellern sind es mindestens 40 Prozent.
Startaufstellung
Die Autos stehen nach Trainingszeiten gestaffelt im Acht-Meter-Abstand
versetzt zueinander.
Rundenbegrenzung
Im Qualifikationstraining darf jeder Fahrer maximal zwölf Runden
fahren, in den anderen Trainings ist die Rundenzahl freigestellt.
Start
30 Minuten vor dem Start wird die Boxengasse geöffnet. Die Fahrer
haben 15 Minuten Zeit, um ihre Startplätze einzunehmen. Wer das
Zeitlimit überschreitet, muss das Rennen hinter dem Feld aus der
Boxengasse aufnehmen.
Bis fünf Minuten vor dem Start darf getankt werden, auf dem
Startplatz maximal zwölf Liter. Bis fünf Minuten vor dem Start müssen
die Reifen aufgezogen sein. Eine Minute vor dem Start werden die
Motoren angelassen.
Beim 30-Sekunden-Signal setzt sich das Feld zur Formationsrunde in
Bewegung. Während der Formationsrunde ist Überholen verboten.
Einzige Ausnahme: Fährt ein Fahrer mit Verzögerung beim Vorstart los
und wurde nicht vom gesamten Feld überholt, darf er seine ursprüngliche
Startposition wieder einnehmen. Andernfalls muss der Fahrer vom
letzten Startplatz starten. Das gleiche gilt für Fahrer, die einen
Startabbruch provoziert haben.
Nach jedem Startabbruch erfolgt fünf Minuten später der Neustart.
Das Rennen wird wegen der zusätzlichen Formationsrunde um eine Runde
verkürzt.
Im Fall von schwerem Regen ist es möglich, das Rennen hinter dem
Safety Car zu starten.
Bei einem normalen Start gehen, sobald das letzte Fahrzeug in der
Startaufstellung steht, nacheinander die fünf Lampen der Startampel
im Sekundentakt an. Startsignal ist, wenn alle Lampen erlöschen.
Signalisiert ein Fahrer im Feld Probleme, wird die Startprozedur
unterbrochen. Dies wird durch gelbe Flaggen an der Boxenmauer und ein
Blinklicht auf der Startampel angezeigt.
Safety Car
Wenn der Rennleiter das Safety Car auf die Strecke schickt, wird dies
rund um den Kurs mit "SC"-Zeichen signalisiert. Das Safety
Car setzt sich vor das führende Auto. Fahrzeuge, die gegebenenfalls
zwischen dem Safety Car und dem Führenden liegen, werden
vorbeigewinkt und können hinten ans Feld aufschließen.
Eine Runde, bevor das Safety Car wieder in die Boxengasse einschert,
wird als Signal für die Piloten das Warnlicht ausgeschaltet.
Rennabbruch
Wird das Rennen in den ersten zwei Runden abgebrochen, erfolgt ein
Neustart. Sind zwischen zwei Runden und 75 Prozent der Renndistanz
gefahren, wird das Rennen neu gestartet. Der zweite Start erfolgt dann
unter Safety-Car-Regeln: Die Autos starten in der Reihenfolge des
Abbruchs des ersten Rennens; die Zeitrückstände werden nicht berücksichtigt,
es sei denn, sie betragen mehr als eine Runde.
Sollte ein Neustart nicht möglich sein, werden halbe Punkte vergeben.
Bei einem Abbruch nach mehr als 75 Prozent der Gesamtdistanz wird die
volle Punktzahl vergeben.
Zeitstrafen
In folgenden Fällen können Zeitstrafen ausgesprochen werden:
1. Frühstart,
2. Auslösen einer Kollision,
3. Abdrängen eines Konkurrenten,
4. dreimaliges Nichtbeachten der blauen Flagge,
5. absichtliches Behindern eines Konkurrenten beim Überholen.
Zeitstrafen werden vom Rennleiter empfohlen. Die endgültige
Entscheidung liegt bei den drei Rennstewards. Das Team muss
schriftlich benachrichtigt werden. Sobald dies geschehen ist, hat der
Fahrer drei Runden Zeit, die Strafe zu befolgen. Wird die Strafe in
den letzten fünf Runden ausgesprochen, werden zur Gesamtfahrzeit des
zu Bestrafenden 25 Sekunden dazugezählt.
Seit der Saison 2002 dürfen die Rennstewards einen Fahrer mit einer
"Drive-through" Strafe belasten. Hier fährt der Pilot mit
der Maximalgeschwindigkeit von 80 bzw. in Monaco 60 Km/h einmal durch
die Boxengasse und muss keine 10 Sekunden an seiner Box stehen
bleiben.
Geschwindigkeitsbegrenzung
In der Boxengasse darf im Training grundsätzlich nicht schneller als
60 km/h gefahren werden. Im Rennen sind 80 km/h die Obergrenze - außer
in Monte Carlo, dort gilt auch im Rennen Tempo 60 in der Boxengasse.
Zuwiderhandlung wird im Rennen mit Zehnsekunden-Zeitstrafen geahndet,
im Training mit Geldstrafen - 250 US-Dollar pro km/h.
Motor
In der Formel-1-Weltmeisterschaft sind Viertaktmotoren mit maximal drei
Litern Hubraum, zehn Zylindern und höchstens fünf Ventilen pro
Zylinder zugelassen. Turbinen, Wankelmotoren oder Aufladung sind
verboten. Untersagt sind weiterhin variable Auspufflängen, ovale Kolben
und Energiespeicher, die den Motor in seiner Arbeit unterstützen.
Motorsteuerung
Formel-1-Motoren verfügen über ein "Anti-Stall-Programm", um
das Abwürgen des Motors bei einem Dreher zu verhindern. Es muss so
programmiert sein, dass der Motor nach spätestens zehn Sekunden
abgestellt wird, sollte der Fahrer in dieser Zeit nicht wieder in den
Fahrmodus zurückgewechselt haben. Elektronische Fahrhilfen sind
verboten (Stand Januar 2001).
Tank
Der Tank darf maximal 40 Zentimeter über die Mittellinie des Fahrzeugs
hinausragen und muss in einem Stück zwischen Fahrersitz und Motor
liegen.
Kraftstoff
Der Kraftstoff darf höchstens auf eine Temperatur von zehn Grad
unterhalb der gerade herrschenden Außentemperatur abgekühlt werden.
Antrieb
Erlaubt sind maximal zwei angetriebene Räder. Automatische Getriebe
sind seit April 2001 erlaubt. Ein Rückwärtsgang ist Vorschrift. Jeder
Gangwechsel muss individuell vom Fahrer ausgelöst werden. Die Anzahl
der Gänge kann von vier bis sieben variieren.
Aufhängungen
Es sind ausschließlich gefederte Aufhängungen zugelassen. Die
Geometrie der Aufhängung darf während der Fahrt nicht verändert
werden. Die Radträger werden mit einem bis zu einer Kraft von acht
Tonnen reißfesten Kevlarseil am Chassis befestigt.
Bremsen
Mindestens zwei getrennte, voneinander unabhängige Bremskreisläufe,
die über ein Pedal angesprochen werden, sind vorgeschrieben. Ein
Kreislauf muss die Vorder-, der andere die Hinterräder bedienen.
Die Bremssättel müssen aus Aluminium gefertigt sein. Pro Rad ist je
ein Bremssattel mit maximal sechs Kolben und zwei Belägen erlaubt.
Die maximale Dicke der Bremsscheiben beträgt 28 Millimeter, der
maximale Durchmesser 278 Millimeter.
Während des Bremsvorgangs darf die Bremskraftverteilung nicht verändert
werden.
Räder/Reifen
- Dimensionen
Für die Hinterräder beträgt die minimale Breite 365 Millimeter, die
maximale Breite 380 Millimeter. Für die Vorderräder gelten eine
minimale Breite von 305 Millimetern und eine maximale Breite von 355
Millimetern. Der maximale Raddurchmesser ist mit 660 Millimeter für
Trockenreifen und 670 Millimeter für Regenreifen festgeschrieben.
- Rillenreifen
Vorder- und Hinterreifen müssen je vier Rillen in Längsrichtung
auf-weisen. Die Rillen müssen mindestens 14 Millimeter breit, 2,5
Millimeter tief und auf der Lauffläche symmetrisch angeordnet sein.
Zwischen den Rillen müssen mindestens 50 Millimeter liegen. Die Breite
der Lauffläche an den Vorderrädern darf 270 Millimeter nicht überschreiten.
Alle Messungen werden bei einem Reifendruck von 20 PSI vorgenommen.
- Radsicherung
Jeder Radträger wird 2001 mit zwei statt bisher einem Kabel gesichert.
Die Befestigung muss Kräften von fünf Tonnen pro Kabel, zehn Tonnen
pro Rad standhalten.
Cockpit
Aus Sicherheitsgründen muss das Cockpit so dimensioniert sein, dass der
Fahrer es innerhalb von fünf Sekunden verlassen kann. Die maximal
erlaubte Zeitspanne zum Verlassen des Cockpits und Aufstecken des
Lenkrades beträgt zehn Sekunden. Die Dicke des Kopf- und Nackenschutzes
muss 75 Millimeter betragen.
Neu: Die Länge des Cockpits wird von 775 Millimeter auf 850 Millimeter
vergrößert. Der vordere Fußraum muss ausgepolstert sein. Die
Mindestdicke beträgt 25 Millimeter.
Chassis
Für die Dicke der Chassiswände sind mindestens 3,5 Millimeter
vorgeschrieben. Davon entfallen 2,5 Millimeter auf einen aus Kevlar
gefertigten Mantel. Die maximale Breite des Autos beträgt 180
Zentimeter. Zwischen den Achsen darf die Chassisbreite 140 Zentimeter
nicht übersteigen, das Gleiche gilt für den Frontflügel. Die maximale
Breite des Heckflügels ist 100 Zentimeter. Die maximale Höhe des Autos
beträgt 95 Zentimeter, gemessen vom tiefsten Punkt des Fahrzeugs
beziehungsweise dessen Referenzebene.
Alle Teile des Unterbodens, die weiter als 25 Zentimeter von der
ge-dachten Mittellinie des Autos entfernt sind, gemessen von einem Punkt
33 Zentimeter hinter der Vorderachse bis zum hintersten Teil des
Fahrzeugs, müssen mindestens fünf Zentimeter oberhalb der
Referenzebene liegen (Stufe im Unterboden). Die maximale Höhe des
Heckflügels beträgt 80 Zentimeter, gemessen von der Referenzebene.
Neu: Der Heckflügel darf maximal vier Flügelelemente aufweisen (2000:
freigestellt), wobei ein Element auf die untere und drei auf die obere
Ebene entfallen. Gemessen von der Referenzplatte müssen das untere Flügelelement
in einem Fenster zwischen 300 und 375 Millimeter und die oberen in einem
Fenster zwischen 600 und 800 Millimeter liegen. Der Frontflügel muss
mindestens 100 Millimeter (2000: 50 Millimeter) über der Referenzplatte
liegen.
Unterboden
Die Holzplatte im Zentrum des Unterbodens muss eine Breite von 30
Zentimetern und eine Dicke von zehn Millimetern aufweisen. Die maximale
Toleranz beträgt einen Millimeter.
Überhänge
In den Dimensionen 50 Zentimeter hinten und 120 Zentimeter vorn,
gemessen von der Mittellinie der jeweiligen Achse, sind Karosserie-Überhänge
gestattet.
Crashtests
- Dynamische
Der frontale dynamische Crashtest erfolgt mit einer Geschwindigkeit von
14 Metern pro Sekunde, der seitliche mit zwölf Metern pro Se-kunde
(2000: sieben Meter pro Sekunde) und der für die Heckpartie mit zwölf
Metern pro Sekunde. Der seitliche Crash erfolgt an einem Punkt, der 500
Millimeter vor der Cockpitrückwand und 300 Millimeter über der
Referenzplatte liegt. Das Gewicht des Testchassis beträgt dabei
inklusive Dummy 780 Kilogramm. Die maximale Verzögerung, gemessen an
der Brust des Testdummys, darf 60 g innerhalb von drei Millisekunden
nicht übersteigen. Die Sicherheitszelle darf bei keinem der dynamischen
Tests beschädigt werden. Der Schnellverschluss des Lenkrades muss voll
funkti-onstüchtig bleiben.
- Statische
Statische Crashtests erfolgen am Boden unterhalb des Benzintanks, an der
Seite der Nasenbefestigung sowie seitlich am Chassis auf Höhe der Beine
des Fahrers und des Sitzes. Außerdem wird der Überrollbügel in drei
Richtungen belastet: seitlich mit fünf Tonnen (2000: 2,4 Tonnen), in Längsrichtung
mit sechs Tonnen (2000: 4,5 Tonnen) und vertikal mit neun Tonnen (2000:
sechs Tonnen). Die Deformation darf nicht mehr als 50 Millimeter
betragen.